Im letzten Monat überreichten die Abteilung Musikwissenschaft der JGU Mainz und das MMM2-Team dem Herausgeber mit besten Wünschen einen bunten Artikelstrauß zum Geburtstag!
Mit besonderer Freude weisen wir auf den neuen Artikel zur Familie Hom von Herrn Erich Staab M.A. hin, der das MMM2 im Hinblick auf das Aschaffenburger Musikleben erweitert.
Christian Georg Schütz d.Ä., Aschaffenburg, Öl auf Kupfer, 1786 (Original im Städel Museum Frankfurt/M.)
Die Abteilung Kirchenmusik/Orgel der Hochschule für Musik Mainz mit ihrem Abteilungsleiter Prof. Gerhard Gnann hat unter Leitung von Diplom-Tonmeister Moritz Reinisch Werke von Johann Christian Heinrich Rinck (1770–1846) aufgenommen. Die Einspielungen wurden auf der historischen Dreymann-Orgel in St. Ignaz (Mainz) realisiert und erscheinen als Doppel-CD beim Label Coviello Classics. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage der HfM.
Orgelwerke von J.C.H. Rinck: CD-Projekt der HfM Mainz
Im Februar 2018 spielten Christoph Schickedanz (Violine) und Ernst Breidenbach (Klavier) in einem Konzertabend Sonaten Friedrich Gernsheims. Inzwischen wurden sämtliche Violinsonaten im Deutschlandfunk für das Label cpo produziert und erscheinen am 5. Dezember 2020 als Doppel-CD. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, dürfte hiermit gut beraten sein!
Friedrich Gernsheim, Complete Violin Sonatas, CPO 2020
Im Rahmen der Posterpräsentation der Fachgruppe Digitale Musikwissenschaft war auch das Onlinelexikon Musik und Musiker am Mittelrhein 2 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 2019 in Paderborn/Detmold vertreten.
Der dazugehörige Aufsatz Das MMM2 – Ein regionalgeschichtliches Onlinelexikon der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte von Prof. Dr. Axel Beer, Martin Bierwisch M.A. und Kristina Krämer M.A. ist nun erschienen und über das Portal musiconn online und kostenfrei verfügbar: https://doi.org/10.25366/2020.108
Joseph Panny, Der Herbst am Rhein op. 32 Bearb. als Favorit Walzer (Kl.) [1833]; D-Mbs
Und schon wieder ist ein Monat vorbei. Neben den neuen Artikeln können wir auch einige neue Abbildungen verzeichnen, insbesondere diverse Titel aus der Musiksammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt.
Das Archiv der Mainzer Liedertafel wird als Depositum in der Bibliothek der Abteilung Musikwissenschaft im Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft (IKM) der Johannes Gutenberg-Universität verwahrt. Die Mainzer Stadtbibliothek hat ihre Materialien zur Geschichte des Vereins „Mainzer Liedertafel und Damengesangverein“ größtenteils als Pflichtexemplare gesammelt, sie besitzt aber auch eine kleine Sammlung mit Autographen aus dem Umfeld der Liedertafel. Auf dem rheinland-pfälzischen Digitalisierungsportal dilibri hat sie jüngst eine thematische Sammlung mit überwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammenden Quellen zur Geschichte des Vereins angelegt. Neben Vereins-Statuten, Jahresberichten und Konzertprogrammen finden sich hier beispielsweise auch Speisekarten zu Feierlichkeiten sowie historische Mitgliederverzeichnisse, die in der Regionalsammlung der Stadtbibliothek überliefert sind. Weitere Materialien werden in den nächsten Wochen und Monaten hinzukommen.
Brief von Felix Mendelssohn Bartholdy an Mainzer Liedertafel, 4. Jan. 1840 [Liedertafel Autogr. 43]
Als Mainzer Liedertafel im Oktober 1831 gegründet, war der Verein zunächst ein reiner Männerchor, der sich zur eigenen „musikalischen Unterhaltung“ traf. Doch bald erwuchs der Wunsch, sich in Konzerten auch öffentlich zu präsentieren. Um das Repertoire ausweiten zu können, sah man außerdem die Notwendigkeit der Mitwirkung von Frauen, und es wurde 1836 als Pendant der Damengesangverein gegründet, der mit der Liedertafel organisatorisch eine Einheit bildete. 1885 wurden die beiden Vereine auch formell zur „Mainzer Liedertafel und Damengesangverein“ zusammengeführt. 1969 musste der Verein wegen Insolvenz aufgelöst werden, aber bereits im Jahr darauf wurde als seine Nachfolgerin die bis heute bestehende Mainzer Singakademie gegründet.
Die Mainzer Liedertafel und der Damengesangverein waren bis zur Gründung des Städtischen Orchesters im Jahr 1876 Hauptveranstalter von Konzerten für die Stadt Mainz und Umgebung. Neben Chor- und Oratoriengesang kamen durch die Mitwirkung des Orchesters des Stadttheaters auch symphonische Werke zur Aufführung. Jakob Peth berichtete 1879 über die Saison 1834/35 in seiner Geschichte des Theaters und der Musik zu Mainz: „Den Glanzpunkt der Saison bildeten wieder die Konzerte der Liedertafel. Dieser Verein war in kurzer Zeit zu einer seltenen Blüte gelangt, was von dem Kunstsinn der Mainzer ein rühmliches Zeugnis ablegt.“ Und Fritz Volbach, 1891–1907 Dirigent des Vereins, schrieb über den Chor in seinen Lebenserinnerungen: „Der Mainzer und besonders die Mainzerin sind schnell zu heller Begeisterung entflammt, und wenn man das Feuer zu schüren wußte, war es leicht, Leistungen von hervorragender Schönheit zu erzielen. Es galt in Mainz als eine Ehre, dem Chor anzugehören und man drängte sich dazu.“
Neben einigen Überarbeitungen in Artikeln sind auch wieder neue Hörbeispiele zu finden.
Außerdem stellte Prof. Dr. Axel Beer in seiner „Entdeckungsreise durch die regionale Musikgeschichte“ unser Online-Lexikon im Rahmen der hybriden IAML-Tagung (15.–18. Sept. 2020) in Bonn vor.
Das Team des MMM2 bei der Aufnahme von Hörbeispielen (Symbolbild 2).