Wir freuen uns besonders über den neuesten Beitrag von Birger Petersen zu Theodor W. Adorno, für den Axel Beer auch einige Zeilen zu den musikalischen Aktivitäten der Familienmitglieder beisteuerte. Passend dazu sind vor wenigen Tagen Stolpersteine für die Familie Adorno in Frankfurt/M. verlegt worden (s. den Artikel in der Hessenschau vom 27. Juni 2021 [Stand Aug. 2024 nicht mehr verfügbar, siehe nun Internet Archive].
Aus musikhistorischer Sicht ist die Regierungszeit Erthals (1774–1802) eine besonders spannende und wechselhafte. Neuerungen, die er als Befürworter der Aufklärung unterstützte wie auch gezielte Förderung, die er dem kulturellen und insbesondere musikalischen Bereich angedeihen ließ, trugen zu den Rahmenbedingungen für ein vielfältiges und florierendes Musikleben bei. Kriegerische Auseinandersetzungen und Belagerungen während der Koalitionskriege führten jedoch zu einem jähen Umbruch, der sich auch auf die Rolle Aschaffenburgs im Kurfürstentum auswirkte. Im Fokus der Ausstellung liegen neben diesen äußeren Umständen und ihren Folgen die verschiedenen Bereiche und Orte, an denen Musik erklang – sei es am und abseits des Hofs, in der Kirche, in der Öffentlichkeit und im Privaten – sowie die Akteure, die das Musikleben maßgeblich mitgestalteten. Ursprünglich wurde die Ausstellung anlässlich des 300. Geburtstags Erthals von Studierenden der Musikwissenschaft an der Universität Mainz unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Pietschmann erarbeitet und in der Mainzer Martinus-Bibliothek gezeigt. Nun, ein Jahr vor seinem 220. Todestag, ist sie im Stadt- und Stiftsarchiv zu sehen, betreut und im Hinblick auf Erthals Zweitresidenz Aschaffenburg und das dortige Musikleben erweitert von Kristina Krämer M.A.
Sie können die Ausstellung zwischen dem 1. Juni und 16. Juli 2021 zu den folgenden Zeiten und den geltenden Corona-Regelungen besuchen. Montag bis Freitag: 11–16 Uhr Samstag/Sonntag, 5./6. Juni und 3./4. Juli: 11–16 Uhr Feiertags geschlossen
Seit mehr als vier Jahrzehnten prägte Günter Wagner wie kaum ein anderer mit seinem rastlosen Engagement, seiner Zielstrebigkeit und seinen umfassenden Kenntnissen die regionale Kultur- und Musikgeschichtsschreibung. In seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte gab er vielfältige Impulse, als Autor von Artikeln, Aufsätzen und Büchern wie auch als Herausgeber wichtiger Dokumente bereicherte er unser Wissen, und nicht zuletzt trug er mit seinen Vorträgen dazu bei, dass die Ergebnisse seiner und unserer Arbeit auch in der Öffentlichkeit ihren Widerhall finden konnten. Wir danken Günter Wagner für sein liebenswürdiges Büchlein über die jüdische Musikerfamilie Ganz aus Weisenau, für seine Edition Lieder Mainzer Komponisten der Goethezeit, für seine vielen profunden Beiträge zu den Mitteilungen für mittelrheinische Musikgeschichte, für seine langjährige Mitarbeit am Lexikon Musik und Musiker am Mittelrhein sowie insbesondere für seinen leidenschaftlichen Einsatz, der der Erforschung des Lebens und Schaffens von Peter Cornelius galt.
Seine Publikationen werden uns immer wieder Gelegenheit geben, uns seiner in Dankbarkeit und Anerkennung zu erinnern.
Darüber hinaus sind auch wieder zwei neue Hörbeispiele entstanden und der Artikel zu Bernhard Cossmann ist zu einem Familienartikel mit vier Personen erweitert worden. Es lohnt sich also immer wieder im Lexikon vorbeizuschauen. Viel Freude beim Hören und Lesen!
Der 48. Band der Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte ist nun erschienen und direkt beim Verlag oder im Buchhandel erhältlich.
ISBN: 978-3-7957-8741-7
Über 60 Jahre nach der ersten umfassenden Arbeit über die Mainzer Hofmusik des Alten Reichs liegt nun ein neuer Sammelband vor, der sich der finalen Periode unter Friedrich Karl Joseph von Erthal widmet. Die überwiegend Mainzer Forscherinnen und Forscher beleuchten das musikalische Leben am Hof mittels archivalischer Neufunde, rekonstruieren physisch längst verlorenes Repertoire durch bislang unberücksichtigte Zeitzeugnisse und unterziehen das kompositorische Schaffen der beiden letzten Hofkapellmeister einer eingehenden Würdigung.
Unter dem letzten in Mainz regierenden Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal (1774–1802) erlebten Musik und Musikleben eine besondere Blütezeit. Musikalische Akademien, bei denen renommierte Sängerinnen und Sänger zu Gast waren, gehörten wie die Eröffnung des Nationaltheaters, die deutsche Erstaufführung von Mozarts Don Giovanni und die Mitwirkung der Hofkapelle bei der Kaiserkrönung 1790 in Frankfurt zu den herausragenden Ereignissen jener Jahre. Doch sie brachten auch gravierende politische Veränderungen, vor allem den Umsturz 1792: Erthal floh nach Aschaffenburg, der noch junge Theaterbetrieb wurde eingestellt und zahlreiche Musiker mussten mangels Perspektive die Stadt verlassen. Das detaillierte Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.
Unter den neuen Artikeln ist auch ein heißer Tipp für die Grieg-Forschung zu finden. Der Ausgangspunkt für den Artikel zu Oscar Meyer war ein antiquarischer Zufallsfund – eine recht seltene Frankfurter Firnberg-Ausgabe, die im Artikel zu sehen ist.