MMM2 Update Feb22

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Iwan Knorr, Variationen über ein ukrainisches Volkslied op. 7, Leipzig: Breitkopf & Härtel [1891], Vorlage: US-CAe

Unsere Monatsrückschau hat sich diesmal etwas verspätet. Grund dafür war unser Bedürfnis einen nicht nur für die mittelrheinische Musikgeschichte wichtigen Artikel fertig zu stellen.
Über den langjährigen Direktor des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt/M. Iwan Knorr gäbe es einiges zu berichten, was in einem kurzen Lexikonartikel normalerweise keinen Platz findet. Ebenso erwähnenswert wie die vielfältigen europäischen Lebensstationen (u. a. Minsk, Leipzig, Charkiw) sind selbstverständlich auch seine Kompositionen, deren Titel heute wieder besonders ins Auge fallen, seien es nun die Ukrainischen Liebeslieder op. 5, die er seiner Frau widmete; die Variationen über ein ukrainisches Volkslied op. 7, die ihm die Bekanntschaft mit Brahms und dessen Zigarren bescherten; oder die Variationen und Fuge über ein russisches Volkslied op. 8, die er im heutigen Charkiw komponierte und „deren schwermütiges eintöniges Thema Knorr von russischen Zimmerleuten gehört haben soll, die sich beim Singen der Melodie einander die Holzstücke zuwarfen.“

Knorr starb Anfang 1916 in Frankfurt/M. Wie sein jüngerer Kollege Moritz Bauer in einer Gedenkschrift berichtet, arbeitete der Komponist bis zuletzt an einem großen Werk für Chor und Orchester, konnte es aber nicht vollenden. Es sollte mit einem „Friedensidyll“ beginnen.

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