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Ein Tag mit Carl Amand Mangold (1813–1889), Musikdirektor am Hoftheater Darmstadt

Für den Flyer als PDF, einfach darauf klicken!

Sonntag, 6. Oktober 2024, Staatsarchiv Darmstadt & Darmstadtium Darmstadt

11:00 Uhr, Staatsarchiv Darmstadt, Karolinenplatz, Vortragssaal: Workshop:

Carl Amand Mangold und das höfische und bürgerliche Musikleben in Darmstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Kurzvorträge & Musik
mit: Dr. Peter Engels (Staatsarchiv Darmstadt), Prof. Dr. Ursula Kramer (Abteilung Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Studierenden der Mainzer Musikwissenschaft

Programm:
Einführung (Ursula Kramer)
Darmstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Peter Engels)
Zur Biografie Carl Amand Mangolds (Maria Lüfing)
Carl Amand Mangold und seine Anstellung am Hoftheater Darmstadt (Ursula Kramer)
Organisatorische Aspekte der Hofmusik:
Verwaltung der Instrumente (Patrick Sabeder)
Zur Frage der Mitwirkung der Hofkapelle in privat organisierten Konzerten (Michael Schubert)

Musikalische Umrahmung: Carl Amand Mangold, Serenade für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott (Bläserquintett Ensemble fantastique)

18:15 Uhr, Darmstadtium: Einführung:
Carl Amand Mangolds Oper Gudrun
mit: Prof. Dr. Ursula Kramer

19:00 Uhr, Darmstadtium: halbszenische Aufführung:
Carl Amand Mangold Gudrun
mit: Gesangssolisten; Konzertchor Darmstadt, Leitung: Wolfgang Seeliger 

Pianohaus Müller: 100 Jahre Klaviertradition in Mainz

Am Montag, 7. Oktober 2024, 18.00 Uhr findet im Haus der Gesellschaft Casino „Hof zum Gutenberg“ (Große Bleiche 29) ein Vortragsabend zum Mainzer Pianohaus Müller statt, veranstaltet vom Mainzer Altertumsverein.

Die Kurzvorträge werden von Prof. Dr. Volker Beeck, Kristina Krämer M. A. und Dr. Stefan Riegel gehalten.

Reklame der Pianofortefabrik Müller; D-BABHkrämer

Wilhelm Müller sen. gründete 1843 seine Klaviermanufaktur in Mainz. Zuvor hatte er den Klavierbau in Paris erlernt und Franz Liszt als dessen Klavierstimmer auf Tourneen begleitet. Sein Sohn Wilhelm Müller jun. übernahm die Firma 1883. Er erweiterte das Unternehmen um die Sparten Klavierhandel und -verleih und begründete zahlreiche Filialen. Als Kammermusiker wirkte er 28 Jahre im Orchester des Stadttheaters Mainz mit. Zusätzlich betrieb er einen Musikverlag, in dem vornehmlich eigene Kompositionen herausgegeben wurden. Infolge des Zweiten Weltkriegs kam das Pianohaus in der dritten Generation zum Erliegen.
Die Referentin und der Referent schildern in Kurzvorträgen die spannende Geschichte der Müllers. Dabei werden auch die Ergebnisse neuester Recherchen zu Albert Lortzings Oper „Regina“ präsentiert.

Im Anschluss an den Vortragsteil werden der Pianist Christian Strauss und die Sängerin Hannah Sophie Horras (Mezzo-Sopran) Kompositionen von Wilhelm Müller vortragen.

Tagung Koblenz 2024: Italien am Mittelrhein im 18. und 19. Jahrhundert

Zweitägige Tagung des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Koblenz und des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Verbindung mit der Dr. Uwe Baur und Jutta Truber-Baur-Musikstiftung

Freitag/Samstag, 20./21. September 2024
Historischer Saal des Rathauses Koblenz

Mittel- und Ausgangspunkt der geplanten Tagung ist die (Residenz)Stadt Koblenz, Sitz des letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus. Musikalisch höchst ambitioniert, beherrschte er selbst mehrere Instrumente und räumte der Musik einen wichtigen Platz im höfischen Leben ein. Die Hofkapelle wurde vergrößert, aus Augsburg engagierte er den Italiener Pietro Pompeo Sales als musikalischen Leiter, und in der Folge wurde nicht nur italienisches Arienrepertoire im Rahmen von Akademien präsentiert, es kam auch zur Aufführung von geistlichen Oratorien. 1787 wurde das Theater eröffnet, jedoch nicht vom Kurfürsten, sondern von Hofrat Franz-Joseph Schmitz auf dessen Kosten betrieben.

Nach der Besetzung durch die Franzosen, die das Theater 1794 schlossen, und dem Untergang des Alten Reichs begann ein neues Zeitalter, mit dem sich auch das Musikleben in der Stadt grundlegend änderte. 1808 wurde das Musikinstitut Koblenz als bürgerliche Initiative gegründet, und seine regelmäßige Konzertpflege hat bis heute Bestand. Das Theater wurde 1814 wiedereröffnet, aber erst 1867 von der Stadt Koblenz übernommen.

Die Beiträge der Koblenzer und Mainzer Kolleg:innen werfen Schlaglichter auf die spannende Zeit vom höfischen zum bürgerlichen Musikleben. Fokus ist jeweils die Frage der Rezeption italienischer Musik – in Akademien bei Hof, im Konzertsaal und im Theater.
Mit dieser Tagung präsentiert sich die Dr. Uwe Baur und Jutta Truber Baur-Musikstiftung erstmals mit einer eigenen Veranstaltung in der Heimatstadt ihres Stifters Koblenz.

Den Tagungsflyer finden Sie hier:

Übergabe des Nachlasses der Musikerdynastie Homeyer

Johann Joseph Adam Homeyer war Kirchenmusiker, vor allem aber Komponist; sein Vater Georg war Lehrer. Von besonderem Interesse ist der Erstere – u. a. wegen seines für die Mainzer Diözese bestimmten Choral-Buchs (1840). Die Familie hat nun den Nachlass von Georg und Johann Joseph Anton Homeyer ans Universitätsarchiv übergeben: Für die JGU Mainz ist das Material – das nicht nur aus Arbeiten zum Choral-Buch, sondern aus einer Vielzahl von Manuskripten besteht – als mögliches Studienobjekt u. a. in der Abteilung Kirchenmusik von großem Interesse.

Am kommenden Montag, 24. Juni 2024, findet um 19.30 Uhr im Orgelsaal der Hochschule für Musik Mainz eine kleine Feierstunde zur Übergabe des Nachlasses Homeyer an das Universitätsarchiv statt. Dabei wird auch eine Handvoll Kompositionen aus dem Nachlass von Orgelstudierenden aus der Klasse von Gerhard Gnann zum Erklingen gebracht. Der Eintritt ist frei.

Tagung: Im Schatten Wagners

Aus Anlass des Doppeljubiläums des Mainzer Komponisten Peter Cornelius (1824–1874) veranstaltet die Abteilung Musikwissenschaft des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Universität Mainz in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte am 24. und 25. Mai 2024 die Tagung „Im Schatten Wagners: Oper in Deutschland um die Mitte des 19. Jahrhunderts“. Während im aktuellen Opernbetrieb deutsches Repertoire des mittleren 19. Jahrhunderts nach wie vor mehr oder minder mit Wagner gleichgesetzt wird, rückt die Mainzer Tagung eine Reihe jener Komponisten ins Licht, die zeitgleich an den verschiedenen Hoftheatern gewirkt und gleichermaßen eigenständige wie eigenwillige Musiktheaterlösungen erprobt haben. Dabei werden librettistische Traditionen und die politischen Rahmenbedingungen ebenso diskutiert wie musikalische und auch szenische Umsetzungen an einzelnen Orten.

Die Tagung wird abgerundet durch eine Lesung aus dem im April erscheinenden zweiten Band der Cornelius-Briefedition sowie die Aufführung von Cornelius‘ Oper Gunlöd, die das Staatstheater Mainz als Beitrag zum Cornelius-Jahr am 25. Mai 2024 herausbringen wird.

Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie im Flyer.

250 Jahre Musikverlag André in Offenbach

Neben unzähligen Komponist*innen-Jubiläen gibt es dieses Jahr Grund, auch ein Verlags-Jubiläum gebührend zu begehen: Der 1774 gegründete Musikverlag Johann André in Offenbach feiert sein 250-jähriges Bestehen mit einem vielseitigen Konzertprogramm über das ganze Jahr hinweg! Verteten sind neben Werken Mozarts, die bei André erschienen, auch Kompositionen von Mitgliedern der Familie André und zahlreichen mittelrheinischen Musikern wie Carl Haine, Friedrich Gernsheim, Bernhard Sekles, Johann Christian Heinrich Rinck, Erich Riede. Eine Ausstellung (ab. 5 Juli) rundet das Programm ab.

Alle Informationen zum Festjahr sowie das Konzertprogramm finden Sie unter andre250.de.


© turbo type

Neuerscheinung: Peter Cornelius – Briefe und Tagebuchblätter – Bd. 2

ISBN: 978-3-7957-0908-2

Als Band 46 der Beiträge zur mittelrheinischen Musikgeschichte ist nun pünktlich zum Jubiläumsjahr der zweite Band der Briefe und Tagebuchblätter von Peter Cornelius erschienen. Mit der zweibändigen Ausgabe hat der Mainzer Musikwissenschaftler Dr. Günter Wagner (1937–2021) ein wichtiges Grundlagenwerk für die Forschung über Peter Cornelius und die Zeit der Romantik vorgelegt.

Der neu erschienene zweite Band enthält bisher unbekannte Briefe und Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1859–1874. Ein Quellen- und Literaturverzeichnis, ein Personenregister sowie ein Verzeichnis der musikalischen und literarischen Arbeiten von Peter Cornelius runden die Publikation ab. Der bereits 2015 erschienene erste Band (Beiträge Nr. 44) behandelt die Jahre 1831 bis 1859.

Ausstellung: 200 Jahre Peter Cornelius

Im Jahr 2024 wird der 200. Geburtstag und 150. Todestag des Mainzer Komponisten und Dichters Peter Cornelius begangen. In Mainz wird das Cornelius-Jubiläum mit einem umfangreichen und vielseitigen Veranstaltungsprogramm gefeiert, an dem sich die Wissenschaftliche Stadtbibliothek beteiligt.

Die Ausstellungseröffnung findet am 24. April 2024 um 18.30 Uhr statt. Bei dieser Gelegenheit wird Cornelius’ Werk in Tönen und Worten erlebbar: Studierende der Hochschule für Musik Mainz führen das Melodram „Mein Wald“ auf, ein Werk von Cornelius, das lange als verschollen galt und dessen Autograf im Jahr 2022 von der Stadtbibliothek Mainz bei einer Auktion für ihr Peter-Cornelius-Archiv ersteigert werden konnte. Mit einer Lesung aus Briefen von Peter Cornelius kommt anschließend der Gefeierte sozusagen selbst zu Wort.

Mehr Informationen zur Ausstellungseröffnung finden Sie auf dem Flyer oder auf der Seite der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek.

Erstaufführung nach 175 Jahren: Carl Amand Mangolds Oper Gudrun am 26. Mai 2024 in Darmstadt

175 Jahre dauerte ihr Dornröschenschlaf, jetzt wird sie endlich zu neuem Leben erweckt: Die Oper Gudrun des Darmstädter Hofmusikdirektors Carl Amand Mangold (1813–1889) erklingt erstmals wieder durch den Konzertchor Darmstadt und Gesangssolisten in einer halbszenischen Aufführung im Darmstadtium am 26. Mai 2024 um 17 Uhr.

Gudrun war 1850 ein zentraler Beitrag im Bestreben, endlich dauerhaft eine deutsche romantische Oper als Konkurrenz zu den ständigen Opernimporten aus Italien, aber auch Frankreich zu etablieren, die die Spielpläne der deutschen Hoftheater dominierten. Während Richard Wagner nach seinen politischen Aktivitäten im Exil in der Schweiz saß und – von der Welt verborgen – an seiner Nibelungen-Tetralogie arbeitete, die erst ein Vierteljahrhundert später in Bayreuth aus der Taufe gehoben wurde, war es der Darmstädter Carl Amand Mangold, Bruder des Hofkapellmeisters Wilhelm Mangold und in leitender Stellung am Hoftheater Darmstadt engagiert, der sich ebenfalls mit den nordischen Sagen des Mittelalters beschäftigte. Der Gudrun-Stoff entstammt der Edda-Sammlung, neben dem Nibelungenlied das zentrale mittelalterliche Epos der Germanen. Wie Wagner kümmerte sich auch Mangold selbst um seinen Librettotext, verlegte die Handlung des altdeutschen Heldenlieds allerdings nach England in die Zeit der normannischen Invasion. Das Handlungsgerüst ist schlicht und lässt sich leicht zusammenfassen: Die Tochter des angelsächsischen Königs wird heiraten, es gibt drei Bewerber. Einer der beiden Abgelehnten entführt sie daraufhin; nach gefahrvollen Situationen gelingt am Ende die Rettung und Befreiung durch den Erwählten. Dazwischen bleibt viel Raum für situationsbezogenen Chöre (Hochleben der Brautleute, Trinklied der Krieger, Gespielinnen Gudruns).

Mangold hatte vor Gudrun bereits andere Opern komponiert, er war bekannt für seine volkstümliche Musik. Auch an Gudrun schätzte die zeitgenössische Presse die melodische Schlichtheit. In ganz Deutschland berichteten die Musikzeitungen über die Darmstädter Uraufführung: Man war stolz auf die Realisierung eines germanischen Epos auf der Opernbühne.

Glücklicherweise ist das historische Aufführungsmaterial der damaligen Produktion am Darmstädter Hoftheater erhalten geblieben (eine große Ausnahme angesichts des fast vollständigen Verlusts der Theatermusikalien in der Darmstädter Brandnacht von 1944). In klarer und sauberer Handschrift notiert, dient es dem Orchester als Basis für die Wiederaufführung des Werks am 26. Mai 2024.

Vormittags um 11 Uhr findet im Staatsarchiv Darmstadt ein begleitender Workshop statt, der sich mit den Hintergründen des Musiklebens in Darmstadt zur Zeit Mangolds beschäftigt. Kurzbeiträge sind vorgesehen von Dr. Peter Engels, Stadtarchiv Darmstadt, Prof. Dr. Ursula Kramer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, sowie Studierenden der Musikwissenschaft der Universität Mainz.